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Österreichische Schriftstellerin gestorben
16.11.2016 um 09:38 Uhr von LandeszeitungSie galt als eine der sprachmächtigsten Autorinnen Österreichs. Kurz nach ihrem 95. Geburtstag ist Ilse Aichinger gestorben.
Wien (dpa) - Die österreichische Dichterin Ilse Aichinger ist tot. Die Schriftstellerin und Lyrikerin starb am Freitag mit 95 Jahren in Wien, wie ihre Tochter Mirjam Eich der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagte.
Ihr Roman 'Die größere Hoffnung'' machte Aichinger 1948 schlagartig bekannt. Spätere Werke waren Hörspiele wie 'Knöpfe', Erzählungen wie 'Eliza, Eliza' oder 'Kleist, Moos, Fasane' und Gedichte ('Verschenkter Rat', 1978). In ihrer eigenwilligen, geheimnisvoll verrätselten Sprache verband Aichinger analytische Beobachtung mit poetischer Kraft.
Die Dichterin stammte aus einer jüdischen Familie, die Mutter war Ärztin, der Vater Lehrer. Traumatisch erlebte sie die Trennung von ihrer Zwillingsschwester, die mit einem der letzten Kindertransporte nach England geschickt wurde.
Sie selbst überlebte die Nazi-Zeit mit ihrer Mutter in einem Versteck nahe der Gestapo-Zentrale in ihrer Geburtsstadt Wien. Nach dem Krieg begann sie ein Medizinstudium, das sie abbrach. In den 1950er Jahren war sie wiederholt zu Treffen der 'Gruppe 47' eingeladen und erhielt 1952 im Ostseebad Niendorf für die Erzählung 'Spiegelgeschichte' die Auszeichnung der Gruppe.
Bei einer der Tagungen lernte Aichinger auch den Schriftsteller Günter Eich kennen, den sie 1953 heiratete und mit dem sie zwei Kinder bekam. Eines davon ist die Tochter Mirjam Eich.
Gleichzeitig mit ihrem schriftstellerischen Wirken arbeitete sie auch als Lektorin. Aichinger wurde unter anderem mit dem Nelly-Sachs-Preis, dem Georg-Trakl-Preis sowie dem Kafka-Preis ausgezeichnet.
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16.11.2016 um 09:38 Uhr von Landeszeitung